Upstream

In der Mineralölindustrie fasst der Begriff „Upstream” den gesamten Prozess von der geologischen Erschließung der Erdölvorkommen über den Transport des Rohstoffes an die Erdoberfläche bis zu seiner Bereitstellung in gereinigter Form zusammen. 

Übersetzt bedeutet „Upstream” so viel wie „stromaufwärts” und schließt alle Schritte ein, die zur Raffinerie hinführend stattfinden. Der Übergang von Upstream zu Downstream findet in der Praxis mit der Verladung des Rohstoffes in die Transportmittel statt, die das Rohöl zu seinen weiteren Verarbeitungsstätten verbringen. Damit machen den Hauptbestandteil des Upstream-Prozesses die geologische Analyse von Erdölvorkommen und die Exploration aus. 

Bei der geologischen Analyse werden mittels künstlich erzeugter Minierdbeben anhand der Geschwindigkeitsunterschiede von Erschütterungswellen Daten zur Beschaffenheit des Untergrunds gesammelt und mithilfe von Geophonen ausgewertet. So kann man mit der sogenannten Reflexionsseismik dreidimensionale Bilder des Erdreichs auch in großen Tiefen erstellen und damit mögliche Erdölvorkommen ermitteln. Anhand von Versuchsbohrungen werden im Anschluss Qualität und Menge der Quelle bestimmt und – in einem der letzten Schritte des Upstream-Prozesses – das Öl gefördert. 

Zum Bereich Upstream gehören dementsprechend auch Dienstleistungen wie horizontale Richtbohrungen, die Entwicklung von Sensoren zur Datenmessung während des Bohrvorgangs (MWD – Measurement While Drilling), Spezialsoftware zur Auswertung der gesammelten Daten und der Bau von Bohrmotoren.

Auch wenn sich die Technik im Sektor der Erdölförderung in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt hat, bleibt das Aufspüren und Erschließen von Erdöl bis heute ein kostenintensives und risikoreiches Geschäft. 

Stand: Dezember 2015
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