HSSE bzw. HSE – Health, Safety, Security & Environment (Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit & Umweltschutz)

HSSE ist die Abkürzung für Health, Safety, Security & Environment und bezeichnet die Prozesse bzw. Aktivitäten (Planung, Umsetzung, Kontrolle, Optimierung), die zur Sicherstellung von Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit und Umweltschutz durch Unternehmen vor allem in der Arbeitsumgebung vorgenommen werden. Neben dem Begriff HSSE sind u.a. folgende Abkürzungen geläufig:

  • HSE (Health, Safety & Environment)
  • SHE (Safety, Health & Environment)
  • EHS (Environment, Health & Safety)

Vor allem für industrielle Unternehmen – u.a. aus der Energiebranche – ist das Thema HSSE bzw. HSE und Nachhaltigkeit von hoher Bedeutung. Zu den Inhalten von HSE- bzw. HSSE-Managementsystemen gehören die Ermittlung und Analyse von Gefahren am Arbeitsplatz, die Entwicklung konzernweiter Richtlinien und Mindestanforderungen, die Schulung und Weiterbildung des Personals (u.a. in den Bereichen Unfallprävention, -reaktion und Notfallvorsorge), regelmäßige HSE- bzw. HSSE-Audits an den Unternehmensstandorten, die Erhebung von HSSE-Statistiken, Brandschutz, Lärmschutz, medizinische Vorsorge, Maßnahmen zur Gesundheit & Sicherheit auf Reisen, Umweltschutzmaßnahmen und vieles mehr. Zur fortwährenden Optimierung aller Aktivitäten mit Blick auf technische, organisatorische und verhaltensbasierte Sicherheit helfen HSE- bzw. HSSE-Standards und -Systeme sowie -Kampagnen. HSE- bzw. HSSE-Unfalldatenbanken werden dabei zur Dokumentation, Untersuchung und Auswertung von Unfällen eingesetzt, um daraus Trends abzuleiten, zu lernen und rechtzeitig Präventionsmaßnahmen einzuleiten. Eine HSE- bzw. HSSE-Firmenpolitik dient der Kommunikation grundlegender Werte und Verpflichtungen. Mitgliedschaften in entsprechenden Interessensverbänden und die Zusammenarbeit mit Institutionen, die Standards und Vorschriften entwickeln und herausgeben, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im HSSE-Managementsystem.

Im Bereich des Umweltschutzes stehen Aktivitäten und Prozesse zur Vermeidung von Umweltverschmutzung und Produktaustritten, zur Energieeffizienzsteigerung und Emissionsreduktion (Energienutzung und -einsparung, CO2-Fußabdruck etc.) und zum Ressourcenmanagement (Wasser, Abfall, Abwasser, Materialien) im Vordergrund.

Unternehmen sind an Gesetze, Verordnungen und Normen zur Umsetzung HSSE- bzw. HSE-relevanter Maßnahmen gebunden und arbeiten weltweit mit entsprechenden Institutionen zusammen. Beispiele im Bereich des Energiehandel- und Energielogistiksektors für Institutionen und Regularien sind unter anderem:

  • ADN – European Agreement Concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Inland Waterways 
  • ADR – Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road
  • ANSI/ISEA – American National Standards Institute/International Safety Equipment Association
  • API – American Petroleum Institute
  • ASTM – American Society for Testing and Materials
  • CEN – European Committee for Standardization
  • European Union (erlässt European Directives)
  • IMDG Code – International Maritime Dangerous Goods Code
  • ISO – International Standardization Organization
  • JIG – Joint Inspection Group
  • NFPA – National Fire Protection Association
  • OCIMF – Oil Companies International Marine Forum
  • OSHA – Occupational Safety & Health Administration
  • RID – Regulations governing the International Carriage of Dangerous Goods by Rail

Für lokale gesundheits- und arbeitsschutzrelevante Gesetze, Verordnungen, BG-Vorschriften und Technische Regeln sowie Institutionen in Deutschland können unter anderem beispielhaft genannt werden: 

  • BGHW – Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik 
  • BAuA – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • ArbSchG – Arbeitsschutzgesetz 
  • ASiG – Arbeitssicherheitsgesetz 
  • ChemG – Chemikaliengesetz
  • ProdSG – Produktsicherheitsgesetz 
  • ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung
  • BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
  • GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
  • PSA-BV – PSA-Benutzungsverordnung
  • DGUV-V, DGUV-I, DGUV-R – Berufsgenossenschaftliche Vorschriften, Informationen & Regeln
  • Technische Regeln für Arbeitsstätten bzw. Arbeitsstätten-Richtlinien (Konkretisierung der ArbStättV), für Gefahrstoffe (TRGS), für Betriebssicherheit (TRBS)
  • Umweltschutz z.B.: Batteriegesetz (BattG), Bundes-Bodenschutzgesetz (BbodSchG), Bundes-Immissionsschutzgesetz (BimSchG), Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (Krw-/AbfG), Wasserhaushaltsgesetz (WHG), Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV), Abwasserverordnung (AbwV), Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BbodSchV), 21. BImSchV, Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV), Technische Regeln und Normen (z.B. TRwS 781, TRwS 791, DIN EN 858, DIN EN 858)

Des Weiteren gibt es spezielle Managementsysteme, denen sich Unternehmen freiwillig anschließen können, wie der weltweit anerkannte Standard OHSAS 18001 (Occupational Health- and Safety Assessment Series - Standard für Arbeits- und Gesundheitsschutz-Management). OHSAS lässt sich mit Standards für Qualitäts-Management (ISO 9001) und Umwelt-Management (ISO 14001) kombinieren. EMAS ist ein weiteres freiwilliges Instrument für nachhaltiges Umweltmanagement und wird von der Europäischen Union umgesetzt.

Zusätzliche Initiativen der Unternehmen, wie z.B. ein „Global Safety Day“, Safety Culture Assessments durch das Petroleum Institute und relevante HSE- bzw. HSSE-Videos, HSSE-Posterkampagnen, HSSE-Broschüren, Pro Klima Initiativen und weitere Kampagnen sollen das Bewusstsein für HSSE-relevante Themen sowohl intern als auch extern fördern.

Gesundheit & Arbeitsschutz, Sicherheit und Umweltschutz haben – als fest verankerter Unternehmenswert – höchste Priorität in all unseren Aktivitäten der Unternehmensgruppe. Wir identifizieren und analysieren mögliche Gefahren und ergreifen Maßnahmen, um Risiken zu vermeiden, zu verhindern, zu kontrollieren und zu begrenzen.

Stand: April 2019
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